Hoffitis
Reizung des Hoffaschen Fettpolsters, Entzündung des infrapatellaren Fettpolsters
Hoffitis ist die Bezeichnung für eine Schwellung und/oder Reizung des Hoffaschen Fettpolsters. Dieses Fettpolster befindet sich an der Vorderseite des Knies, hinter der Kniesehne, die zum Unterschenkel führt.
Typische Beschwerden bei einer Hoffitis sind eine lokale Schwellung und Schmerzen direkt unter der Kniescheibe. Die Erkrankung kann sowohl akut als auch über einen längeren Zeitraum auftreten.
Beschreibung der Erkrankung
Der Hoffa-Fettkörper ist nach dem deutschen Arzt Albert Hoffa benannt, dem Entdecker dieser Knie-Struktur. Es handelt sich dabei um eine Fettansammlung, die den Raum hinter der Patellarsehne füllt. Dieser Fettkörper hilft bei der Ernährung und Schmierung des Kniegelenks und enthält Zellen, die bei Entzündungsprozessen im Knie eine Rolle spielen. Wahrscheinlich dient er auch als Stoßdämpfer für das Knie.
Dieser Fettkörper kann Probleme verursachen, wenn er beim Strecken des Knies eingeklemmt wird. Der Fettkörper wird dann gereizt und geschwollen. Dies zeigt sich an Schwellungen auf beiden Seiten der Patellarsehne. In diesem Fall spricht man von einer Hoffitis.
Ursache und Entstehungsweise
Hoffitis kann akut entstehen, beispielsweise durch einen Sturz oder infolge eines anderen Knieproblems. Aber auch ein allmählicheres Auftreten der Beschwerden ist möglich. Im letzteren Fall handelt es sich um eine chronische (langanhaltende) Reizung, die irgendwann Beschwerden verursacht.
Menschen, die ihr Knie häufig überstrecken, haben ein höheres Risiko, diese Erkrankung zu entwickeln. Dies liegt daran, dass das Fettgewebe weniger Raum hat und eingeklemmt werden kann. Hoffitis tritt relativ häufig auf, vor allem in Kombination mit Plattfüßen, bei Menschen, die regelmäßig laufen oder viel wandern.
Beschwerden und Erscheinungen: Symptome
Eine Hoffitis geht mit folgenden Symptomen einher:
- Schmerzen an der Vorderseite des Knies.
- Sichtbare lokale Schwellung auf beiden Seiten der Patellarsehne.
- Zunehmende Beschwerden beim (Über-)Strecken des Knies oder beim Hocken.
Diagnose
Die Diagnose Hoffitis wird in der Regel von einem Arzt oder Physiotherapeuten gestellt. Aufgrund der Beschwerden und der Entstehungsweise erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird auf Schwellungen in Höhe der Patellarsehne geachtet. Es gibt auch einen speziellen Test, um die typischen Beschwerden hervorzurufen.
Im Falle von akut aufgetretenen Beschwerden muss auch ein anderes Knieproblem als mögliche Ursache ausgeschlossen werden. Dies kann durch zusätzliche Untersuchungen wie ein MRI erfolgen. Hierauf ist auch der Fettkörper sichtbar.
Behandlung
Da der Hoffa-Fettkörper gut durchblutet ist, heilt eine Hoffitis im Allgemeinen gut aus. Es ist wichtig, herauszufinden, wodurch die Beschwerden verursacht werden und welche Faktoren diese Beschwerden aufrechterhalten. Ausreichend Ruhe und das Vermeiden einer Überstreckung des Knies sind in den meisten Fällen ausreichend.
Es kann sinnvoll sein, das Gangbild genau zu betrachten. Das Anpassen von Einlagen oder eine Fersenerhöhung zur Vermeidung einer Überstreckung des Knies kann hilfreich sein.
Wenn eine Hoffitis Folge eines anderen zugrunde liegenden Knieproblems ist, sollte dies zuerst gelöst werden. Eine Hoffitis verschwindet dann oft von selbst.
Manchmal heilt eine Hoffitis nicht. In diesem Fall kann der Teil des Fettkörpers, der Beschwerden verursacht, operativ entfernt werden.
Übungen
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2010). Onderzoek en behandeling van anterieure kniepijn. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.