Hüftarthrose
Coxarthrose / Schädigung des Knorpels in der Hüfte / Hüftarthrose
Hüftarthrose ist eine häufige Hüfterkrankung. Der Knorpel im Hüftgelenk wird beschädigt. Dadurch bewegt sich das Gelenk nicht mehr reibungslos und die Hüfte wird steif und schmerzhaft. Die Beschwerden werden meist mit dem Alterungsprozess in Verbindung gebracht, können aber auch in jungen Jahren auftreten.
Umgangssprachlich spricht man oft von 'Hüftverschleiß'. Aber Verschleiß ist keine angemessene Bezeichnung. Die Qualität und Dicke des Gelenkknorpels nimmt ab.
Beschreibung der Erkrankung
Das Hüftgelenk besteht aus einem Kopf und einer Pfanne. Beide sind mit einer dünnen Knorpelschicht bedeckt. Diese wirkt stoßdämpfend und sorgt dafür, dass die Knochenteile im Gelenk reibungslos aneinander vorbeigleiten. Bei Arthrose nimmt die Qualität des Knorpels ab. Dadurch bewegt sich das Gelenk weniger geschmeidig und die Stöße werden weniger gut abgefangen.
Im Knorpel selbst befinden sich keine Nerven. Die Schmerzen bei Arthrose stammen daher nicht vom Knorpel, sondern von den Strukturen, die das Gelenk umgeben. Beispielsweise die Muskeln, Sehnen und die Gelenkkapsel. Diese werden im Laufe der Zeit ebenfalls angegriffen. So kann der Verlust des Knorpels zu chronischen Hüftbeschwerden führen.
In schwereren Fällen von Arthrose verschwindet der Knorpel vollständig. Der Knochen, der direkt unter dem Knorpel liegt, verändert sich dadurch ebenfalls. Als Reaktion darauf bildet der Körper zusätzliches Knochenmaterial. Dies wird Osteophytbildung genannt. Es entstehen abnormale knöcherne Auswüchse am Rand des Gelenks. Durch die Verbreiterung des Gelenks wird der Druck auf eine größere Fläche verteilt. So versucht der Körper, die Folgen der Arthrose zu begrenzen.
Ursache und Entstehungsweise
Patienten mit Hüftarthrose sind in der Regel älter als 50 Jahre. Je höher das Alter, desto häufiger tritt Hüftarthrose auf. Die Beschwerden treten allmählich auf und sind in den meisten Fällen bereits seit mehreren Monaten vorhanden. Letztendlich bekommt jeder Arthrose, es ist ein natürlicher Prozess, der zum Altern gehört. Aber ein steigendes Alter ist nicht die einzige Ursache für Arthrose. Hüftarthrose kann auch in jüngeren Jahren auftreten und wird beeinflusst durch:
- (Angeborene) Fehlstellungen der Hüfte.
- Übergewicht.
- Rauchen.
- Ernährungsweise.
- Verminderte Muskelkraft.
- Zuckerkrankheit (Diabetes).
- Frühere Gelenkverletzungen.
- Erbliche Veranlagung.
- Geschlecht. Hüftarthrose tritt häufiger bei Frauen auf.
Beschwerden und Erscheinungen: Symptome
Beschwerden, die bei Hüftarthrose auftreten können, sind:
- Steifigkeit des Hüftgelenks.
- Schmerzen in der Leiste, Gesäß oder Oberschenkel.
- Morgensteifigkeit; morgens muss der Patient sich erst einmal bewegen, bevor die schlimmste Steifigkeit verschwindet.
- Die Beweglichkeit der Hüfte ist in allen Bewegungsrichtungen eingeschränkt.
- Endständige passive Bewegungen geben ein hartes Endgefühl (Knochen-auf-Knochen-Kontakt). Der Physiotherapeut stellt dies bei der Untersuchung fest.
- Druckschmerz an der Vorderseite des Hüftgelenks.
- Kraftverlust beim seitlichen Anheben des Beins (Abduktion).
Durch den Kraftverlust tritt oft das Duchenne-Zeichen auf. Der Patient geht in einer Art Watschelgang, bei dem der Rumpf immer über die betroffene Seite kippt.
Diagnose
Die körperliche Untersuchung und die Geschichte des Patienten sind in der Regel ausreichend, um die Diagnose zu stellen. Röntgenaufnahmen werden nur gemacht, wenn Zweifel an der Diagnose bestehen oder wenn eine Operation in Betracht gezogen wird. Bei Arthrose ist auf dem Röntgenbild eine Verengung des Gelenkspalts zu sehen. Darüber hinaus können auch andere Folgen der Arthrose sichtbar sein, wie z. B. die Osteophytbildung.
Behandlung
Wenn der Knorpel durch Arthrose verschwindet, kehrt er nicht mehr zurück. Die Behandlung konzentriert sich hauptsächlich darauf, die Beschwerden zu lindern. Es ist besonders wichtig, in Bewegung zu bleiben, ohne die Hüfte zu überlasten. Zudem sollten die Lebensstilfaktoren so weit wie möglich angegangen werden. Dazu gehören Rauchen aufgeben, abnehmen und die Muskelkraft verbessern. Physiotherapie ist in der Behandlung von Hüftarthrose wirksam.
Wenn dies keine Verbesserung mehr bringt, kann ein operatives Eingreifen in Betracht gezogen werden. Bei schweren Beschwerden kann eine Hüftprothese (künstliche Hüfte) eingesetzt werden. Dabei werden der Hüftkopf und/oder die Hüftpfanne ersetzt. Man spricht dann von einer halben oder einer totalen Hüftprothese.
Übungen
Um den Fortschreiten der Hüftarthrose entgegenzuwirken, ist es ratsam, in Bewegung zu bleiben und täglich Übungen zu machen. Dies hält den Knorpel gesund und die Hüften fit.
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2007). Onderzoek en behandeling van de heup. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2009). Onderzoek en behandeling van artrose en artritis. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.