Hammerfinger
Hammerfinger
Bei einem Hammerfinger, auch als Malletfinger bekannt, ist die Sehne, die die Fingerspitze streckt, gerissen. Dadurch wird es unmöglich, den Finger aktiv zu strecken. Die Fingerspitze gerät in eine typische Beugestellung.
Die Fingerspitze gerät in eine typische Beugestellung, wie auf dem Bild zu sehen ist.
Beschreibung der Erkrankung
Die Fingerspitze streckt sich, weil die Strecksehne wie ein Seil an der Oberseite des Fingers befestigt ist. Wenn ein Muskel an der Sehne zieht, streckt sich die Fingerspitze. Wenn die Strecksehne reißt, kann die Fingerspitze plötzlich nicht mehr gestreckt werden und bleibt in einer gebeugten Stellung. Manchmal reißt auch ein Stück des Knochens, an dem die Sehne befestigt ist, ab. Dann spricht man von einer Avulsionsfraktur.
Ursache und Entstehungsweise
Der Hammerfinger entsteht, wenn die Fingerspitze mit Gewalt gebeugt wird und die Sehne reißt. Dies geschieht häufig beim Sport, zum Beispiel beim Volleyball, Basketball oder Fußball (Torhüter). Der Ball trifft die Fingerspitze, wodurch sie sich plötzlich beugt.
Auch bei alltäglichen Aktivitäten kann die Strecksehne reißen. Klassische Beispiele sind das Bettmachen und das Hochziehen einer Socke.
Beschwerden und Erscheinungen: Symptome
Beschwerden, die mit einem Hammerfinger einhergehen, sind:
- Der Moment, in dem die Strecksehne reißt, ist nicht immer schmerzhaft, der Schmerz tritt meist danach auf.
- Die Fingerspitze befindet sich in einer gebeugten Stellung.
- Es gelingt nicht, die Fingerspitze zu strecken.
- Es kann eine lokale Schwellung vorhanden sein.
Diagnose
Die Diagnose kann vom Arzt oder Physiotherapeuten recht einfach gestellt werden. Das Vorhandensein eines Traumas und eine charakteristische Haltung der Fingerkuppe weisen sehr deutlich auf einen Mallet-Finger hin. Wenn ein großes Trauma die Ursache ist, können zusätzliche Untersuchungen notwendig sein, um eventuelle weitere Verletzungen des Fingers zu untersuchen.
Behandlung
In den ersten sechs Wochen wird in der Regel mit einer Schiene behandelt. Die Fingerspitze wird in Streckstellung fixiert und darf in dieser Zeit keinesfalls gebeugt werden. Die Schiene muss kontinuierlich getragen werden. Wenn dies die Beschwerden nicht behebt oder wenn ein größeres Stück des Knochens abgerissen ist, kann die Sehne operativ genäht werden.
Nach einer Schienenbehandlung oder Operation kann ein (Hand-)Physiotherapeut helfen, die Beweglichkeit und Kraft des Fingers langsam wieder aufzubauen.
Übungen
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Peters-Veluthamaningal, C., Willems, W., Smeets, J.G.E., Windt, D.A.W.M. Van der, Spies, M.N., Strackee, S.D., Vos, K., Wind, L.A. & Geraets, J.J.X.R. (2010). NHG-Standaard. Hand- en polsklachten. Huisarts Wet. 2010:53(1):22-39.