Plantarfasziitis
Fersensporn / Plantarfasziitis / Plantarfasziosis / Plantarfasziopathie / Plantare Fersenschmerzen
Fersenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Bei Beschwerden an der Unterseite des Fußes in der Nähe der Ferse spricht man oft von 'Fersensporn'. Dies ist jedoch nicht immer korrekt.
Die Begriffe Plantarfasziopathie, Fasciitis plantaris, Fasciosis plantaris und Fersensporn werden oft austauschbar verwendet. Sie können alle zu ähnlichen Schmerzen unter der Ferse führen. Es ist daher besser, von plantarer Fersenschmerzen zu sprechen. Die Beschwerden sind mit denen einer Tendinopathie vergleichbar.
Beschreibung der Erkrankung
Unter der Fußsohle befindet sich ein Bindegewebsband, das wir die Plantarfaszie nennen. Es verläuft von der Unterseite des Fersenbeins (dem Calcaneus) bis zu den Zehen. Das Faszienblatt ist besonders stark und bietet der gesamten Fuß Unterstützung. Beim Gehen oder beim Stehen auf den Zehen wird das Faszienblatt mit erheblicher Kraft gedehnt.
Plantarfasziopathie, Fasciitis plantaris und Fasciosis plantaris
Plantarfasziopathie bedeutet nichts anderes als dass etwas mit der Plantarfaszie nicht stimmt. Wenn dieses Faszienblatt entzündet ist, sprechen wir von einer Fasciitis plantaris. Das muss nicht immer der Fall sein. Es gibt auch eine Erkrankung namens Fasciosis plantaris. Dies bedeutet, dass die Qualität und Struktur des Faszienblattes sich verschlechtert und es anfälliger wird. Fasciitis und Fasciosis plantaris können beide zu sehr störenden Schmerzen an der Unterseite der Ferse beim Gehen führen.
Fersensporn
Ein Fersensporn ist eine dornförmige Verkalkung an der Stelle, an der das Faszienblatt am Fersenbein ansetzt. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Mehrheit der älteren Menschen ein Fersensporn vorhanden ist. Dies führt jedoch nicht immer zu Beschwerden. Ein Fersensporn entsteht wahrscheinlich durch langanhaltenden Druck auf eine kleine Fläche des Fersenbeins. Es ist ein allmählicher Prozess, der sich weiterentwickelt, wenn wir älter werden.
Die übermäßige Knochenbildung bei einem Fersensporn kann die umliegenden Strukturen in der unmittelbaren Umgebung reizen. Es gibt auch Ärzte, die glauben, dass ein Fersensporn in manchen Fällen eine funktionelle Anpassung des Körpers ist, um das Fersenbein vor Überlastung zu schützen.
Ursache und Entstehungsweise
In der Regel entstehen die Beschwerden durch Überlastung, zum Beispiel durch viel (schnelles) Laufen oder langes Stehen. Menschen mit Übergewicht oder einer abweichenden Fußstellung haben häufiger Probleme mit Fersenschmerzen. Mit zunehmendem Alter wird das Fersenkissen dünner und verliert dadurch seine schützende Funktion.
Beschwerden und Erscheinungen: Symptome
Beschwerden, die bei Fersenschmerzen auftreten, sind:
- Schmerzen an der Unterseite des Fußes auf Höhe der Befestigung der Plantarfaszie am Fersenbein.
- Druck auf die Befestigung des Faszienblattes am Fersenbein ist schmerzhaft.
- Schmerzen beim Gehen oder Stehen.
- Es kann zu Anlaufschmerzen kommen. Dann sind mehr Beschwerden vorhanden, nachdem eine Weile nicht gegangen wurde (zum Beispiel morgens oder nach langem Sitzen).
- Das nach oben Beugen der Zehen kann die Beschwerden durch Dehnung des Faszienblattes verschlimmern.
Diagnose
Um die Diagnose Fasziitis plantaris zu stellen, fragt der Arzt oder Physiotherapeut nach den Beschwerden und wie diese entstanden sind. Schmerz unter der Ferse beim Gehen und Anlaufschmerz sind hierbei sehr charakteristisch. Während der körperlichen Untersuchung sind meist keine äußerlichen Veränderungen sichtbar. Aber das Drücken auf den Ansatz der Sehnenplatte und das Dehnen davon sind schmerzhaft. Ergänzende Untersuchungen sind in der Regel nicht notwendig.
Behandlung
Die Behandlung von Fersenschmerzen kann ein langwieriger Prozess sein. Der übermäßige Druck auf das Fersenbein muss verringert werden. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Gewichtsabnahme, die Verwendung von Einlagen, weniger (schnelles) Laufen und nicht ohne Schuhe zu gehen.
Daneben wird auch das Faszienblatt behandelt, um dessen Qualität und Struktur zu verbessern. Dies geschieht durch Dehn- und Kraftübungen. Auch Stoßwellentherapie kann dabei helfen.
Manchmal hilft es, entsprechende Schuhe mit einer steifen Sohle anzuschaffen. Die Sohle gibt beim Gehen nicht nach, damit die Zehen nicht zu weit nach oben gebogen werden. Dies verhindert eine zusätzliche Dehnung des Faszienblattes.
Übungen
Schauen Sie sich hier das Übungsprogramm mit Übungen für Plantarfasziitis an.
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2009). Onderzoek en behandeling van de voet. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.
Verhaar, J.A.N. & Linden, A.J. van der (2005). Orthopedie. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.